Die Helios 44-Versionen
Nahezu alle über lange Zeiträume produzierten Objektive wurden in verschiedenen Gehäuseformen gefertigt. So auch das Helios 44. Mitunter orientierte sich die Bauform am Zeitgeist, ebenso spielten Kosten- und Fertigungsaspekte eine Rolle. Es kann nützlich sein, die verschiedenen Helios 44-Versionen zu kennen und bei einer Kaufentscheidung zu berücksichtigen.
In den 50er Jahren waren hochglanzpolierte Aluminium-Gehäuse populär. Später dominierte die Farbe Schwarz, teilweise mit Kunstlederbesatz oder im sogenannten Zebra-Design, bei dem noch polierte Alu-Elemente hervorblitzten. Auch das Berg-und-Tal-Design hatte seine Zeit, hauptsächlich mit noppenartigen Wülsten und Vertiefungen auf dem Fokusring. Gegen Ende der Analog-Ära fanden gummierte und geriffelte Oberflächen weite Verbreitung.
Frage an Radio Eriwan
Die Antwort auf die Frage, ob alle Helios 44-Objektive gleich aufgebaut sind, würde wahrscheinlich lauten: „Im Prinzip ja, aber …“. Sie wäre durchaus zutreffend, denn sichtbare Veränderungen der Bauform innerhalb einer Serie sind vielfach kosmetischer Natur. Sie zu kennen, hilft bei der Altersbestimmung eines Objektivs und kann ein Indiz für den Erhaltungszustand sein, weitere Kriterien wurden hier vorgestellt. In verschiedenen Foren tauchen auch Messwerte für die Auflösung auf. Zu Herkunft und Methodik gibt es keine Information. Die Datenlage zu UdSSR-Objektiven ist insgesamt dürftig.
Die Helios 44-Versionen: Bekannte Änderungen
Während die optische Rechnung oft lange beibehalten wurde, vollzogen sich mechanische Veränderungen im Inneren. Beispielsweise mit der Einführung einer automatischen Springblende. Besaß die Ur-Version noch 15 Blendenlamellen, so hatten das 44-2 und 44-M nur noch acht. Die Folgemodelle begnügten sich mit sechs Lamellen. Der Vorwahlmechanismus für die Blende war bereits beim 44-M verschwunden und die neue Mechanik erwies sich als weitaus fragiler. Kleine Federn mussten jetzt für blitzschnelles Öffnen und Schließen der Blende sorgen. Waren verölte Lamellen vorher banal, führten sie jetzt zum Totalausfall.
Lieber Bernd,
es scheint gerade eine Helios-44-2 Fieber ausgebrochen zu sein. In vielen Blogs wird darüber berichtet und Bilder gezeigt. Ich habe mich auch anstecken lassen, und ein über 7 Jahre bei mir rumliegendes Helios-44-2 endlich vor den Sensor geschnallt:
https://deramateurphotograph.de/tag/353/
Liebe Grüße
Bernhard