APS-C-Objektive am Nikon FTZ-Adapter
An Nikon Vollformatkameras lassen sich auch APS-C-Objektive nutzen, in klassischer Nikon Terminologie DX genannt. Die elektrischen Kontakte der Originalobjektive übermitteln die nötigen Informationen und Kameras der Z-Serie stellen sich automatisch darauf ein. Allerdings begrenzt Nikon die Auflösung der Z6 auf 10 und erlaubt der Z7 nur 20 Megapixel. Bei näherer Betrachtung erscheinen diese Grenzen willkürlich. Sie lassen sich erfolgreich umgehen und machen manuelles Neuglas interessant.
Manuelles APS-C Neuglas
APS-C-Objektive ohne elektrische Kontakte über den FTZ-Adapter verbunden, beispielsweise das Walimex Fisheye 8/3.5 oder ein Spiegeltele 300/6.3, umgehen die oben genannten Beschränkungen. Das Pergear 12/2 mit Z-Mount ebenso. Die sichtbare Vignettierung ist durch den kleineren Bildkreis der Objektive erwartbar, aber gespeichert wird mit voller Sensorauflösung statt mit über 50-prozentiger Begrenzung. Dunkle Ecken lassen sich in Lightroom korrigieren (Objektivkorrekturen > Vignettierung) und gegebenenfalls beschneiden. Von den 24 Megapixel-Aufnahmen der Z6 bleiben am Walimex 300/6.3 in der Regel 18 bis 20 Megapixel übrig, bei den Weitwinkeln ein Stück weniger. Samyang, Hersteller der in Deutschland unter dem Walimex-Label vertriebenen Objektive, bietet inzwischen für viele Optiken lightroom-kompatible Profile zur Verzeichniskorrektur kostenlos als Download.
Motivspezifisch
Die Sinnhaftigkeit dieses Ansatzes ist vom Motiv abhängig. Eine sucherfüllende Teleaufnahme lässt sich nur bedingt sinnvoll beschneiden – die meisten anderen Motive schon. Besonders dann, wenn man darum weiß und das Wissen bei der Bildkomposition berücksichtigt. Aus technischer Sicht ließe sich die erreichbare Auflösung der APS-C-Objektive am Vollformatsensor bemäkeln. Wie auch immer: Für im Internet gezeigte Aufnahmen reicht es allemal. Und die bescheidenen 12 Megapixel Auflösung der Nikon D300S konnten sich bei einer Vergrößerung von 60 x 40 cm und sinnvollem Betrachtungsabstand durchaus sehen lassen.
Warum solche Experimente?
Das Fisheye 8/3.5 war noch aus den Anfängen meiner Nikon-Fotografie mit der D300S vorhanden. Adaptiert an spiegellose APS-C- oder MFT-Kameras bleibt die Fokussierung ein Glücksspiel. Geringste Abweichungen vom Auflagemaß machen bei Fremdadaptern in Kombination mit Extrem-Weitwinkeln Probleme. Mein Wunsch nach einem Spiegeltele war schon sehr alt und mit dem Walimex 300/6.3 ließ er sich endlich erfüllen. Warum manuelles Neuglas mir sinnvoller erschien, habe ich hier beschrieben. Auf das Pergear 12/2 war ich neugierig, im Vergleich zum vorhandenen Nikon AF-S 16-35/4 ist es winzig – und ausgesprochen preiswert. Beide Objektive müssen für gute Randschärfe kräftig abgeblendet werden. Bei Blende 8 bis 11 sind die Ergebnisse für meinen Anspruch auch beim Pergear akzeptabel. Schade, dass es keine Version mit Nikon F-Mount gibt. Das würde zumindest die Einsatzmöglichkeiten bei mir erhöhen.
Lieber Bernd,
bei Sony E-Mount kann man APS-C Objektive der Sony NEX und Sony Axxxx APS-C Kameras auch im KB-Modus verwenden. Einfach den APS-C Modus im Menü ausschalten. Bei Canon muss man da schon mechanisch ran.
LG Bernhard
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