Objektive mit exotischen Namen lassen nicht immer auf den ersten Blick erkennen, mit welchem Bajonett sie ausgestattet sind. Ohne die genaue Information wird die Adaptersuche zum Glücksspiel. Doch es gibt eine Reihe von Anzeichen und Hilfsmitteln, die Zweifel ausschließen und zielsicher Bajonett-Anschlüsse identifizieren. Es ist fast so wie beim Kauf neuer Schuhe.
In den siebziger Jahren verdrängten markenspezifische Objektivbajonette den bisher üblichen M42-Anschluss. Spätestens jetzt versuchte jeder Hersteller, Kunden über einen proprietären Anschluss an sein System zu binden. Pentax lizenzierte sein PK-Bajonett sehr großzügig, viele OEM-Produzenten griffen zu. Die deutschen Katalog-Könige sprangen auf den Zug auf, in der Hoffnung, ihr Geschäft zu retten. Quelle und Porst setzten auf Pentax und Fujica, bei Neckermann tauchten Modelle mit Topcon-Anschluss auf. Yashica setzte auf das Contax-RTS-System – Erfolg hatte keiner. Das Geschäft dominierten japanische Markenhersteller. Hier definiert der Herstellername den entsprechenden Adapter und erleichtert die Suche.
Neue Schuhe kaufen
Meistens hilft ein Blick auf die alten Treter. Wenn die Größenangabe noch lesbar ist, umso besser. Ansonsten schauen erfahrene Verkäufer auf die Füße. In Altglas-Foren lösen Fotos exotischer Objektive, die nur die Frontseite zeigen und deren Besitzer nach dem passenden Adapter fragt, bestenfalls Heiterkeit aus. Auch hier hilft nur ein Blick aufs Bajonett und zusammen mit dem Objektivnamen wird der sprichwörtliche Schuh daraus. Ein Auto Revuenon Objektiv aus dem Quelle-Sortiment mit Bajonett dürfte meistens einen Pentax-Anschluss aufweisen – danach kam nicht mehr viel und zuvor war M42 aktuell.
Hilfe zur Selbsthilfe
Christian Westfalen hat den verschiedenen Bajonett-Typen in seinem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet, das rund 10 Seiten umfasst. Neben einem kurzen Abriss zur Entwicklung und möglichen Besonderheiten finden sich Abbildungen, die eine eindeutige Identifikation erlauben. Die zugegebenermaßen exotische Altix- und Pentax-110-Anschlüsse werden nicht besprochen. Darüber berichten der Altglas-Blog und das E-Book Digital fotografieren mit alten Objektiven (Band 1)