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Wie man seine eigenen Profile für Lightroom anlegt

Das eigene Profil
Das eigene Profil – erweiterte Profile

Im Frühjahr dieses Jahres hat Adobe die neuen, erweiterten Profile für Lightroom und Camera Raw eingeführt, die Entwicklung (nicht nur) von Raw-Bildern beschleunigen. Die Dokumentation der damit eröffneten Möglichkeiten lässt aber noch zu wünschen übrig, und ebenso die Schnittstelle, mit der sich eigene Profile der neuen Art anlegen lassen. Wir erklären Ihnen in der neuen DOCMA-Ausgabe die Hintergründe und beschreiben, wie Sie sich das Potential erweiterter Profile zunutze machen und das eigene Profil entwickeln können.

Mit dem Abo-Modell der Creative Cloud ist Adobes Versprechen verknüpft, neue Features ihrer Softwareprodukte verfügbar zu machen, sobald deren Entwicklung fertig ist – und nicht erst mit dem nächsten größeren Upgrade. Dies hat sich auch bewährt, doch gewinnt man manchmal den Eindruck, dass neue Features durchaus noch einiger Feinarbeit bedurft hätten, bevor man die Anwender damit beglückt.

Das gilt beispielsweise für die „erweiterten Profile“, die seit April diesen Jahres in Camera Raw, Lightroom Classic CC und Lightroom CC verfügbar sind. Zwar gibt es nun in allen Anwendungen den praktischen Profil­browser, mit dem Sie die erweiterten Profile ebenso wie die schon lange bekannten DNG-Kameraprofile durchstöbern können, aber für die Erzeugung eigener erweiterter Profile müssen Sie Camera Raw nutzen, auch wenn Sie zur Raw-Entwicklung Lightroom bevorzugen. In Camera Raw öffnet erst ein Klick auf »Neue Vorgabe« mit gedrückter »Alt«-Taste einen versteckten Dialog, der mehr an ein Easter Egg als an ein reguläres Feature erinnert.

Die Dokumentation beschränkt sich auf ein englischsprachiges SDK (Software Development Kit), das wie eine Pflichtübung der Entwickler wirkt, denn an einer Stelle empfehlen sie beispielsweise, man solle sich selbst ein Programm schreiben, da Adobes Software die betreffende Funktion nicht unterstützt. Wenn Sie das Prinzip aber einmal verstanden haben und die versteckten Mausklicks kennen, die Sie brauchen, können Sie ohne viel Mühe eigene Profile anlegen.

Das eigene Profil – Kameraprofile

Neben den erweiterten Profilen kennen Camera Raw und Lightroom schon lange die DNG-Kameraprofile, und diese sind keineswegs überflüssig geworden. In DOCMA 59 ab Seite 96 und DOCMA 60 ab Seite 76 haben wir den Aufbau, die Erzeugung und die Verwendung dieser Profile beschrieben.

DNG-Kameraprofile – die trotz ihres Namens für alle Raw-Formate und nicht allein für DNG geeignet sind – werden benötigt, um die vom Bildsensor registrierten Farben in einen standardisierten RGB-Farbraum umzurechnen. Für jedes unterstützte Kameramodell stellt Adobe ein Profil namens „Adobe Standard“ bereit, das nicht etwa ein Standardprofil für alle Kameras ist; vielmehr gibt es für jedes Modell ein eigenes Profil dieses Namens, das die Farbwiedergabe auf Adobes Standard vereinheitlicht.

In den letzten Jahren sind für viele Kameras weitere Profile hinzugekommen, die jetzt im Profilbrowser unter »Kamera-Anpassung« einsortiert sind. Damit versucht Adobe, die verschiedenen Farbstile für JPEGs, die in der Kamera zur Wahl stehen, auch für die Raw-Entwicklung nachzubilden.

 


Das eigene Profil – Wie Sie erweiterte Profile nutzen können, erfahren Sie in der Fortsetzung des Artikels, den Sie in der neuen DOCMA-Ausgabe 84 (September/Oktober) finden.


 

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Michael J. Hußmann

Michael J. Hußmann gilt als führender Experte für die Technik von Kameras und Objektiven im deutschsprachigen Raum. Er hat Informatik und Linguistik studiert und für einige Jahre als Wissenschaftler im Bereich der Künstlichen Intelligenz gearbeitet.

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