Weitwinkel vergessen?
Wenn Sie einmal das Weitwinkelobjektiv vergessen haben, dann ist das zumindest bei statischen Szenen kein großes Problem: Nehmen Sie einfach ein Panorama aus mehreren überlappenden Bildern im Hochformat auf, und Sie haben wieder den gewünschten großen Bildwinkel.
Das Hochformat maximiert den vertikalen Bildwinkel, während die Kombination mehrerer Bilder für den vergrößerten horizontalen Bildwinkel sorgt. Das anschließende Stitching der Einzelbilder gelingt mit Photoshop auch bei handgehaltenen Aufnahmen mittlerweile einfach, schnell und robust.
Bemühen Sie sich dabei, die Kamera um ihren parallaxfreien Drehpunkt zu bewegen. Drehen Sie sich also nicht um sich selbst, sondern umkreisen Sie die Kamera, oder vielmehr das Objektiv – der fragliche Punkt liegt meist mitten im Objektiv. Schauen Sie vorne hinein und achten Sie darauf, wo die Blendenöffnung liegt – oder vielmehr zu liegen scheint, denn die Linsen vor der Blende täuschen Sie über deren tatsächliche Lage. Das ist jedoch kein Problem – im Gegenteil: Gerade die scheinbare Position der Blende (präziser: deren Mittelpunkt) ist der gesuchte parallaxfreie Drehpunkt. Bei kurzen Brennweiten und insbesondere bei Fisheye-Objektiven kann er auch direkt hinter der Frontlinse liegen.
Wieder zu Hause angekommen, sind nur noch zwei Schritte nötig, um die Einzelbilder in Photoshop zu einer virtuellen Weitwinkelaufnahme zu kombinieren: Zunächst wählen Sie »Datei > Automatisieren > Photomerge« mit der Option einer inhaltsbasierten Füllung der transparenten Bereiche, auf die ich hier verzichtet habe. Schneiden Sie dann aus dem Panorama ein Rechteck aus und fertig ist die Weitwinkelkonvertierung per Photoshop – das Ergebnis sehen Sie oben.
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