Software

Adobe präsentiert Photoshop CC auf der Adobe MAX

Die nächste Photoshop-Version und die mit ihr eingeführten neuen und verbesserten Funktionen gibt es nur noch im Abo-Modell der Creative Cloud.

Auf der Adobe MAX in Los Angeles hat Adobe eine neue Photoshop-Version mit dem Zusatz CC angekündigt, die es wie alle weiteren Aktualisierungen nur für Abonnenten der Creative Cloud geben wird. Neuerungen werden künftig kontinuierlich hinzugefügt und nicht geballt in Form von größeren Updates, wie dies bisher üblich war.
Photoshop CC verfügt über eine Reihe von Verbesserungen, zu denen neue Weich- und Scharfzeichnungsfilter sowie neue Camera Raw-Funktionen gehören. Eine Unterscheidung zwischen Photoshop Standard und Photoshop Extended gibt es nicht mehr. Somit erhalten alle Anwender den Zugang zu 3D-Werkzeugen und zur Bildanalyse. Eine neue Funktion, mit der sich Verwackelungen entfernen lassen (Camera Shake Reduction Tool), analysiert und korrigiert Unschärfen, die durch Kamerabewegungen entstanden sind. Das neue Smart Schärfen-Werkzeug (Smart Sharpen) nutzt adaptive Schärfealgorithmen, um Bildrauschen sowie sogenannte Halo-Effekte zu minimieren. Mithilfe von intelligentem Hochrechnen (Upsampling) sollen Anwender ihre Bilder bis auf Plakatwandgröße bringen können, ohne dass die Qualität leidet.
Bestandteil von Photoshop CC ist auch Camera Raw 8, das drei neue, nicht destruktive Bildbearbeitungsfunktionen auf RAW-Basis mitbringt. Der erweiterte Reparaturpinsel erlaubt es Fotografen, Bilder mit einem Pinselstrich auszubessern anstelle eines kreisförmigen Auswahlbereichs. Der neue Radial-Verlaufsfilter ermöglicht unter anderem dezentrierte oder mehrfache Vignetteneffekte und das Aufrichten-Werkzeug richtet Bilder automatisch horizontal aus und korrigiert die Perspektive. Darüber hinaus lassen sich Bearbeitungen in Camera Raw jetzt als Filter auf jeder beliebigen Ebene oder Datei innerhalb von Photoshop CC vornehmen.
Verbesserungen im Bereich abgerundeter Rechteck-Vektorgrafiken ermöglichen es insbesondere Designern, den Radius von Ecken jederzeit anzupassen. Anwender haben außerdem die Möglichkeit, unterschiedliche Pfade, Formen und Vektoren gleichzeitig auszuwählen und können damit ihre Arbeitsabläufe in Verbindung mit mehreren Objekten optimieren.
Photoshop CC ist Adobes erste Desktop-Anwendung, die es erlaubt, Dateien direkt auf Behance zu veröffentlichen. Somit können Projekte sofort mit der Community geteilt und das Feedback in den kreativen Prozess einbezogen werden. Behance ist eine große, weltweite Online-Kreativ-Community mit mehr als 1.4 Millionen Mitgliedern.
Photoshop CC beinhaltet alle Photoshop-Neuerungen, die innerhalb des letzten Jahres den Creative Cloud Mitgliedern exklusiv zur Verfügung gestellt wurden, einschließlich Smart Objekt-Unterstützung für alle Weichzeichnungs- und Verflüssigen-Filter, kontextbasierende Aktionen und Exportfunktion, die das Designen von Webseiten erleichtern.
Adobe hat außerdem eine Vorschau auf den neuen Workflow zwischen Photoshop CC und Edge Reflow CC gegeben. Damit wird es Kreativen möglich, Webdesigns in Photoshop zu entwerfen, die im Handumdrehen in responsive Websites (adaptives Layout) umgewandelt werden und auf unterschiedlichen Geräten ausgegeben werden können. Adobe plant, Photoshop CC im kommenden Sommer mit diesen neuen Funktionen auszustatten.
Der Umstieg auf das Abomodell wird für alle Anwender unumgänglich, die von künftigen Neuerungen profitieren wollen. Dies betrifft nicht nur Photoshop, sondern auch alle anderen Programme der Creative Suite. Anwender erhalten durch ihre Cloud-Mitgliedschaft Zugriff auf alle Softwareprodukte von Adobe, die sie so lange auf ihrem Computer installieren und nutzen können, wie ihr Abonnement besteht. Inklusive sind auch 20 GB Speicher in der Cloud und eine Mitgliedschaft im Kreativnetzwerk Behance. Der Preis für das Schöpfen aus dem Vollen – das beim bisher üblichen Softwarekauf für die meisten unerschwinglich wäre – ist also eine dauerhafte Bindung an Adobe. Eine Creative Cloud-Mitgliedschaft kostet 61,49 Euro monatlich innerhalb eines Jahresvertrages. Ein Upgrade für bestehende Creative Suite-Kunden (ab CS3) ist für 36,89 Euro im Monat mit Jahresabonnement erhältlich. Für Schüler, Studierende und Lehrer gibt es Sonderkonditionen.
Zuschriften verärgerter DOCMA-Leser an die Redaktion zeigen, dass so manchem Anwender die neue Vertriebspolitik Adobes nicht gefällt – können Adobe-Kunden doch künftig keine Adobe-Programme mehr kaufen und selbst entscheiden, wann sie sich eine neue Version genehmigen möchten.
Einen ausführlichen Premiumworkshop zu den Neuerungen von Photoshop CC und alles zu Lightroom 5 finden Sie übrigens in der kommenden DOCMA-Ausgabe, die Sie ab dem 12. Juni am Kiosk und in unserem Webshop kaufen können.
Mit verschiedenen Sneak Peeks zeigte Adobe im Internet, an welchen Innovationen – unter anderem zu „Perspective Warp” in Photoshop und „Video Color Grading” in After Effects – das Unternehmen in seinen Engineering Labs aktuell arbeitet. Diese finden Sie auf YouTube.
Mehr Informationen zu Photoshop CC vom Photoshop-Team gibt es auf Facebook, YouTube, im Twitter.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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