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Sensorreinigung für Fortgeschrittene II

Die Fotografin Ruth Marcus legt nach und versucht Doc Baumann mit einer anschaulich bebilderten Beschreibung von ihrer Methode der Sensorreinigung zu überzeugen.

Aber noch mal zur Leberwurstmethode:
Die Fotografin Ruth Marcus legt nach und versucht Doc Baumann mit einer anschaulich bebilderten Beschreibung von ihrer Methode der Sensorreinigung zu überzeugen. Den ersten Teil der Korrespondenz finden Sie hier.
Hi Doc, Du weißt, was man unter Machismo versteht!? Weiter gibt es dazu eigentlich nichts zu sagen.
Sei’s drum. Wenn Dir die sensiblen Teile Deiner Leser egal sind, lass sie nur den Kärcher draufhalten. Ich höre schon, wie die feinen Schräubchen beim Auslösen fröhlich vor sich hinklickern.
Über Dein Argument "Was macht man, wenn man kein Katze hat?", könnte ich nur lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die deutschen Tierheime sind vollgestopft mit den putzeligsten Geschöpfen. Sie wären mit einem Schlag leer, wenn jeder Kamerabesitzer sich ein Kätzchen holen würde, um seinen Sensor zu säubern. 
Und das Argument mit den Leberwurstfettrückständen – sorry – zeugt einfach von technischem Unverstand. Eben diese Rückstände sind es doch, die den Sensor elastisch bleiben lassen und die gefürchtete Austrocknung mit daraus resultierenden katalytisch-elektrolytischen Funktionsstörungen verhindern. Aber ich habe den Verdacht, dass Dir das ganze Verfahren ohnehin viel zu natürlich, zu sensibel und naturnah ist.

Aber noch mal zur Leberwurstmethode:
Wie ich Eure Leser kenne, werden diese künftig Ihren Sensor selbst ausbauen und reinigen wollen. Deshalb hier noch einige Ergänzungen zu meinem ersten Leserbrief. Grundsätzlich baue ich den Sensor nur aus, wenn ich es nicht schaffe, ihn in eingebautem Zustand zu säubern. Leider gibt es bezüglich des Ausbaus so extreme Unterschiede zwischen den Herstellern und den Kameramodellen, dass ich an dieser Stelle darauf nicht eingehen kann. Fast immer genügen aber wenige, ganz einfache Handgriffe, und man hat das Teil in der Hand.
Wer die Simkarte aus seinem Handy lösen kann, baut auch den Sensor aus seiner Kamera ohne Probleme aus. Wer trotzdem Probleme damit hat, schaut in der Bedienungsanleitung nach oder ruft einfach die Hotline des Herstellers an. Dort hilft man immer schnell und gerne.

Hat man den Sensor in der Hand, gilt es damit sorgfältig und vorsichtig umzugehen. Ich trage beim Hantieren grundsätzlich weiße Baumwollhandschuhe.

Vorher habe ich schon den Tisch im Freien mit einem weißen, sauberen Tischtuch abgedeckt. Wie man auf dem Bild sieht, weiß Tussie, dass das Tischtuch bedeutet, dass jetzt ihr Einsatz kommt.
Da der Sensor in diesem Fall stark verschmutzt war, habe ihn besonders sorgfältig dick mit feiner (man kann es nicht oft genug betonen, es muss feine sein!) Leberwurst bestrichen.
Ja, und dann beginnt Tussie mit der Arbeit.  Sobald sie die Leberwurst aufgeleckt hat (das geht ganz schnell, meist dauert es weniger als 1 Minute), habe ich einen wunderbar sauberen Sensor.
In seltenen Fällen muss der Vorgang wiederholt werden oder ich muss sogar zur Chemie greifen. Zur Beruhigung Deines ökologischen Gewissens: Das war bis jetzt erst ein Mal der Fall. Danach wird der Sensor mit Wasser (Zusatz von Haushaltsnatron nicht vergessen) gespült. Dann den Sensor mit einem nicht zu weichen Frotteetuch trockenreiben, mit Alu-Reiniger polieren, einbauen, und schon kann es wieder losgehen.

Herzlichst,
Ruth

Jetzt geht’s auch für Sie um die Wurst. Machen Sie bei unserem Gewinnspiel mit und schreiben Sie uns, wie Sie Ihren Kamerasensor reinigen. Alles weitere dazu finden Sie hier (am Ende des Beitrags).

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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