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Dreister Betrug: Astro-Kino-Color

Historische Kino-Objektive

Das abgebildete Projektionsobjektiv Astro-Kino-Color 65/1.6 hat es nie gegeben. Das erfordert eine gründliche Recherche, denn die Angebote bei eBay & Co sind vielfältig und unübersichtlich. Der Aufkleber ist hingegen sofort verdächtig. Wo man sich vorab informieren kann, verrät dieser Beitrag.

Astro-Kino-Color
Dreister Betrug: Das aufgeklebte Etikett ist sofort verdächtig. Darunter kam vermutlich eine Metallfeile zum Einsatz, um die ursprüngliche Bezeichnung zu entfernen. Dass es sehr wahrscheinlich nie ein Astro-Kino-Color mit dieser Brennweite und Lichtstärke F/1.6 gab, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Das Angebot an Projektionsobjektiven aus Deutschland ist vergleichsweise gut dokumentiert. Die Brennweiten reichen je nach Filmformat von 25 bis 200 Millimeter. Die 50er gelten als Normalbrennweite für 16-Millimeter-Projektoren und gehörten zur Grundausstattung. Sie sind weit verbreitet und in der Digitalfotografie gut einsetzbar. Brennweiten bis 100 Millimeter für Kino-Projektoren sind noch vergleichsweise handlich.

Historische Kino-Objektive
Die Astro-Gesellschaft zählte seit den 1920er-Jahren zu den führenden Anbietern von Kino-Optiken. Nach 1945 waren die meisten Siemens-2000-Projektoren mit Astro-Kino-Color-Objektiven ausgestattet.
Historische Kino-Objektive
Alte Siemens-Kataloge vermitteln einen guten Überblick über damals lieferbare Objektive. Die Lichtstärke steigerte sich im Laufe der Jahre geringfügig.
Astro-Kino-Color
Astro-Kino-Color V 50/1.5: Im Nahbereich läuft das Objektiv zur Hochform auf. Es nutzt ein ungewöhnliches Ernostar-Design. Das Bokeh ist deutlich weicher als bei Petzval-Objektiven.
Hans-Martin Brandt
Als Buch und E-Book erhältlich: ein umfassendes Nachschlagewerk für Objektive auf dem Stand von 1956.
Hans-Martin Brandt
Die Tafeln im Anhang des Buchs von Hans-Martin Brandt umfassen knapp 30 Seiten Kino-Objektive.

Historische Kino-Objektive
Vorgestellt werden über 30 historische Kino-Objektive mit Brennweiten von 25 bis 120 Millimeter. Erhältlich als gedrucktes Buch, ePaper (PDF) und E-Book. Der Blick ins Buch und eine Leseprobe vermittelt einen ersten Eindruck.
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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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