Mock-up für Karikatur-Effekt

Als DOCMA-Leser kennen Sie sicher schon einige Methoden, um Cartoon- und Karikatur-Effekte zu erzeugen. Mit dem Mock-up von Olaf Giermann brauchen Sie jetzt nur noch wenige Minuten für den Effekt, da Sie nur das Ausgangsbild austauschen müssen. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen und das Ergebnis nach Belieben variieren. 01 Der Ebenenaufbau Auf den ersten Blick wirkt der Ebenenaufbau wegen der vielen Smartobjekte und Smartfilter ziemlich komplex. Wenn Sie jedoch entsprechend der rechts dargestellten, alphabetischen Reihenfolge vorgehen und die jeweiligen Ebenen einmal testweise aus- und wieder einblenden, werden Sie die Funktionsweise schnell nachvollziehen können. Der Vorteil dieses Dateiaufbaus ist, dass Sie jeden einzelnen Parameter stets nach Ihren Vorstellungen anpassen können. Öffnen Sie mit einem Doppelklick auf die Ebenenminiatur der Ebene „A“ ein neues Fenster, in dem Sie die Einstellungen für den Filter »Verflüssigen« anpassen können (a). Das enthaltene Smartobjekt öffnen Sie wiederum mit einem Doppelklick, um im zweiten sich öffnenden Fenster ein eigenes Foto einzusetzen (siehe Schritt 2). Sobald Sie beide geöffneten Fenster speichern (und bei Bedarf schließen), werden alle anderen Smartobjekt-Ebenen der Datei mit dem neuen Foto aktualisiert. Die Smartfilter der Ebene „B“ dienen der grundlegenden Abstimmung des malerischen Effekts (b). Ebene „C“ erhöht den Kontrast des Bildes und fügt Details in flächigen Bereichen hinzu (c). Sie können die Ebene über einen Klick des Auges ganz ausblenden, die »Deckkraft« senken oder die Einstellungen der Smartfilter verändern. Die Ebene „D“ zieht dank der angewendeten Filter und dem Ebenenmodus »Lichtpunkte« die Konturen der Person mit dunklen Strichen nach (d). Auch hier können Sie mit den Filtereinstellungen und der Ebenendeckkraft spielen. Unerwünschte Konturen blenden Sie mit einer Ebenenmaske aus. Mit der Ebene „E“ überlagern Sie dem malerischen Bildstil wieder etwas Details der Originaldatei (e). Die Größe der Details legen Sie mit dem Hochpass-Filter fest, ihre Stärke schwächen Sie über die Ebenendeckkraft ab. Die Einstellungsebenen (f) vom Typ »Selektive Farbkorrektur« und »Gradationskurve« dienen der Feinabstimmung von Farben und Kontrast. Löschen Sie diese Ebenen einfach, falls Sie keine Anpassungen damit durchführen. 02 Ein eigenes Foto einsetzen Öffnen Sie im Mock-up [1] das Smartobjekt „A Original einfügen/überblenden“ mit einem Doppelklick (a). Das sich öffnende Fenster [2] enthält wiederum eine Smartobjekt-Ebene. Der angehängte Smartfilter »Verflüssigen« erzeugt den Karikatureffekt, indem die Proportionen der Gesichtselemente verändert werden. Auf ein eigenes Foto wenden Sie den Effekt an, indem Sie dieses Smartobjekt mit einem Doppelklick öffnen (b) und dort Ihr Foto als neue Ebene einfügen. Nutzen Sie dafür Drag & Drop oder den Befehl »Datei > Platzieren und Einbetten«. Stellen Sie die Person per Ebenenmaske frei – quick & dirty über »Auswahl > Motiv« und dann »Ebenenmaske hinzufügen«. Speichern Sie Fenster 2 und 3, um das aktualisierte Mock-up und das Ergebnis zu begutachten. Tipp: Zur Verstärkung des Karikatureffekts können Sie den Kopf der Person vergrößern oder (auch) den Körper verkleinern. Dazu müssen Sie diese auf zwei Ebenen bringen (c). Siehe Schritt 3. 03 Kopfgröße ändern Den Cartoon-Effekt können Sie auch auf ein normal proportioniertes Foto anwenden (a). Verändert werden durch das Mock-up dann nur die Gesichtsmerkmale (Größe von Augen, Nase, Lippen …). Lustiger wirkt das Bild, wenn Sie den Kopf vergrößern. Am einfachsten rastern Sie zunächst die platzierte Ebene (falls diese als Smartobjekt platziert wurde) und wenden die in Schritt 2 erzeugte Freistellungsmaske an. Wählen Sie dann mit dem »Lasso« großzügig Kopf und Oberkörper aus und kopieren Sie den Bereich mit »Strg/Cmd-J« auf eine neue Ebene. Durch die Vergrößerung kommt es natürlich zu Brüchen in den Kanten, wie hier zum Beispiel bei den Haaren (b). Das Problem korrigieren Sie im nächsten Schritt mit dem »Verflüssigen«-Filter. Sie können es vermeiden, indem Sie Personen mit Kurzhaarfrisuren einsetzen. 04 Kopf und Körper überblenden Konvertieren Sie die Kopf-Ebene in ein Smartobjekt, so dass Sie den »Verflüssigen«-Filter als Smartfilter (a) anwenden können. Nutzen Sie das »Mitziehen-Werkzeug«, um die Kanten des vergrößerten Kopfes so zu verschieben, dass Sie ungefähr zu denen des Körpers passen. Bestätigen Sie den Filterdialog und fügen Sie der Ebene eine Maske (b) hinzu. Mit dem »Pinsel«, einer weichen Pinselspitze und schwarzer Farbe überblenden Sie die Übergänge. Tipp: Hier müssen Sie nicht allzu genau arbeiten, da die malerische Stilisierung im Anschluss kleinere Fehler kaschiert. Möchten Sie jedoch ein fotorealistischeres Ergebnis (siehe Schritt 10) sollten Sie hier mehr Sorgfalt walten lassen. 05 Gesichtsmerkmale verflüssigen Speichern und schließen Sie das Fenster [3] (siehe Schritt 2) und öffnen Sie den »Verflüssigen«-Filter mit einem Doppelklick auf die Smartfilter-Bezeichnung in Fenster [2]. Unter »Gesichtsbezogenes Verflüssigen« können Sie die Voreinstellungen des Mock-ups abändern. Sie dürfen natürlich auch die anderen Werkzeuge des Filters benutzen, um das Porträt nach Ihren Vorstellungen zu verformen. Bestätigen Sie den »Verflüssigen«-Dialog und speichern und schließen Sie das Dateifenster, um die malerischen Effekte abzustimmen. 06 Ebene B: Maleffekt-Filter Die auf die Ebene B angewendeten Smartfilter verstärken (zweimal angewandt) die Bilddetails per »Unscharf maskieren« und glätten diese dann über den Filter »Ölfarbe«. In der »Filtergalerie« wird der Filter »Tontrennung & Kantenbetonung« an dieser Stelle zur Tontrennung benutzt (siehe Schritt 7). »Matter machen« softet die flächigen Bereiche. Sie können jeden dieser Filter mit einem Doppelklick öffnen und seine Einstellungen anpassen – das Ergebnis aller Filter zusammen sehen Sie leider immer erst, nachdem Sie den jeweiligen Filter bestätigt haben. Möchten Sie den kräftigen Glättungseffekt nur etwas abmildern, ist es einfacher, an dieser Stelle zu Schritt 10 zu springen. 07 Ebene B: Tontrennung Mit einem Doppelklick auf »Filtergalerie« unter Ebene B öffnen Sie den hier eingesetzten Filter »Tontrennung & Kantenbetonung«. Variieren Sie hier nur den Wert für die »Tontrennung«, da Kantenstärke und Deckkraft der Konturen separat über die Ebene D reguliert werden können. Kleinere Werte als 3 für die »Tontrennung« sorgen für grafischere Ergebnisse wie im nebenstehenden Bild, höhere Werte bewahren eher einen fotografischen Eindruck. 08 Details, Kontrast und Konturen Ebene C sorgt im Modus »Ineinanderkopieren« für eine Kontrastverstärkung des Bildes. Mildern Sie diese durch Senken der Ebenendeckkraft ab. Ebene D hat den Modus »Lichtpunkt« und fügt dem Bild stärkere Konturen hinzu. Beide Ebenen nutzen den Filter »Tontrennung & Kantenbetonung«, bei dem Sie über »Kantenstärke« und »Kantendeckkraft« die Stärke der Konturen und Details festlegen. Der Filter »Ölfarbe« glättet die so erzeugten Konturen – hier können Sie in der Regel die Voreinstellungen des Mock-ups beibehalten. 09 Schärfedetails des Originals Alle vorhergehenden Ebenen stilisieren und soften die Details des Fotos kräftig. Ebene E rekonstruiert diese Details, indem diese per »Hochpass«-Filter aus dem Ausgangsbild extrahiert und im Modus »Lineares Licht« überlagert werden. Sollte der Effekt zu grob ausfallen, haben Sie drei Möglichkeiten: Senken Sie die Ebenendeckkraft, verkleinern Sie den Radiuswert im Hochpassfilter oder ändern Sie den Ebenenmodus auf »Ineinanderkopieren« oder »Weiches Licht«. Die Korrektur »Farbton/Sättigung« dient hier übrigens nur dem Entfernen von Farbfehlern durch den Hochpassfilter und hat darüber hinaus keine Auswirkung auf das Ergebnis. 10 Effekt insgesamt abmildern Die Ebene A hat beim ersten Öffnen des Mock-ups eine Deckkraft von null Prozent. Falls Ihnen die Filteranwendungen insgesamt zu kräftig ausfallen (a), haben Sie hier die Möglichkeit, die fotografische Version des Bildes anteilig zurückzubringen (b), indem Sie die Deckkraft der Ebene erhöhen. Statt alle angewandten Filter einzeln abzustimmen, lässt sich ihre Wirkung auf diese Weise global abmildern.