Ausschnittsvergrößerungen

Ein häufiges Problem bei manchen Schnappschüssen ist, dass die maximale Brennweite des für die Aufnahme benutzten Objektivs nicht ausgereicht hat. Mit einer hochauflösenden Kamera und einer Auflösung von über 40 Megapixel hat man vielleicht noch Zuschnittpotential – aber sonst? Da kann vielleicht KI helfen. 01 Herkömmliches Vergrößern (Bikubisch) Nehmen wir einmal an, Sie möchten einen kleinen Bildausschnitt so vergrößern, dass er ausgedruckt in brauchbarer Größe an die Wand gehängt werden kann. Im Beispiel soll ein Ausschnitt (die Meise) aus dem klein gezeigten Foto entsprechend vergrößert werden. Die Bildauflösung wurde vervierfacht, die Kantenlänge also auf das Doppelte vergrößert – ausgehend von einem 24,5-Megapixel-Bild. Rechts sehen Sie das Ergebnis von »Bild > Bildgröße« im Modus »Bikubisch«. Ein wenig besser wäre das Ergebnis des Algorithmus »Details 2.0«. Ohne direkten Vorher/Nachher-Vergleich zweier übereinander liegender Ebenen würden Sie aber – trotz der für die Screenshots verwendeten 300%-Ansicht – keinen praxisrelevanten Unterschied bemerken. 02 Super Auflösung Das beste Adobe-Mittel zur Bildvergrößerung einer Raw-Datei ist derzeit in Camera Raw oder Lightroom die Option »Verbessern«, die Sie im Kontextmenü unter der Bezeichnung »Super Auflösung« nach einem Rechtsklick ins Bild finden. Dabei werden die Raw-Details ein wenig verbessert und die Dateiauflösung wird vervierfacht (andere Skalierungen sind nicht möglich). Vergleichen Sie hier vor allem die Strukturen am Auge und dem Gefieder darunter mit dem bikubisch berechneten Ergebnis. Der Unterschied ist fein, aber zumindest erkennbar. Mit zusätzlicher Schärfung würde sich das Ergebnis noch verbessern lassen. Der Neuralfilter »SuperZoom« ist zur Bildvergrößerung weniger empfehlenswert, da er extrem langsam arbeitet und keine wesentlich besseren Ergebnisse erzielt. 03 Topaz Photos AI oder Topaz Gigapixel AI Detailreichere und schärfere Ergebnisse erhalten Sie mit der Software von Topaz. Falls Sie Raw-Dateien skalieren, werden Objektivprofile leider ignoriert und es kommt zu Farbverschiebungen, die sich nicht ohne Weiteres korrigieren lassen. Am besten generieren Sie zunächst mit dem Raw-Konverter Ihrer Wahl und den passenden Einstellungen eine TIFF-Datei, die Sie dann mit Topaz vergrößern. Beide Programme bewahren Details sehr gut, erzeugen aber mit den automatischen Einstellungen eine sehr aggressive Schärfung, die sich zum Glück reduzieren lässt. Spielzeit: 9 Minuten 15 Sekunden | Direktlink zum Video