Next Level

Bis zum Redaktionsschluss gab es zwei größere Sprünge in der Qualität generativer Bild-KIs und eine große Enttäuschung. Fangen wir mit den positiven Entwicklungen an: Midjourney, die KI mit den derzeit ansprechendsten Bild-Ergebnissen, hat kurz vor dem Jahreswechsel Version 6 freigegeben und gleichzeitig für ihre Power-User die Möglichkeit eröffnet, direkt auf der Midjourney-Website Bilder zu generieren. Also endlich ohne den für viele Kreative etwas sperrigen Umweg über die Messaging-Plattform Discord. Vielleicht wird es noch ein paar Wochen dauern, aber dann kann jeder diesen Dienst direkt nach der Anmeldung per Web-Interface nutzen (www.docma.info/23091). Auch wenn die ersten Ergebnisse der Version 6 nicht überzeugten, im Lauf der ersten Wochen ihrer Alpha-Phase wurden die Resultate sukzessive besser. Die Ergebnisse zeigen nun erheblich mehr Details, und vor allem versteht Midjourney jetzt genauer, was in den Prompts steht (www.docma.info/23092). Wem diese Details nicht ausreichen, wer höher auflösende Bilder braucht oder wer noch ältere KI-Bilder hat, die veredelt werden sollen, wird sich über den (leider teuren) Service Magnific.ai freuen. Der kann zwar noch nicht alle seine Werbeversprechen einhalten, ist aber während des Hochrechnens von Bildern deutlich effektiver beim Hinzuerfinden von Details als die bisherigen Platzhirsche unter den KI-Skalierern aus dem Hause Topaz oder Deep Dream Generator (www.docma.info/23093). Sie sehen schon an den vielen Links, dass ein Quarterly wie DOCMA speziell beim Thema KI heute gar nicht mehr ohne ein tagesaktuelles Blog für die aktuellen Nachrichten auskommt. Wenn Sie also parallel zum Heft wöchentlich die neuesten Infos ins elektronische Postfach gelegt bekommen möchten, sollten Sie unseren kostenlosen Newsletter, die DOCMAtische Depesche abonnieren (www.docma.info/mein-docma). Das waren die guten Nachrichten. Nun kommen wir zu Adobes KI-Entwicklung: Hier hat sich in den letzten Monaten im Grunde nichts getan. In Photoshop ist die generative KI immer noch nicht auf einem professionellen Niveau. Ein deutlich besseres KI-Modell liefert Adobe bisher nur mit der Version 2 von Firefly. Begrenzte Credits fürs schnelle Rechnen sind zudem ab März 2024 Wirklichkeit. Nichtsdestotrotz erleichtern auch heute schon die Funktionen des KI-basierten Auswählens und Freistellens die tägliche Arbeit enorm. Olaf Giermann zeigt im Premium-Workshop dieser Ausgabe (ab Seite 22), wie Sie davon maximal profitieren. Wie immer gilt beim Premium-Workshop: Wer es eilig hat, liest einfach die Texte. Benötigen Sie mehr Hintergrundwissen, können Sie per QR-Code auf die ausführlichen Videos zugreifen. Herzlichst Ihr Christoph Künne