Technik

Canon EOS-1D Mark III

Canons Profiliga der Digitalkameras bekommt Zuwachs. Das neue Flaggschiff ist eine völlig neu konstruierte Kamera, auch wenn der Name sich nur minimal vom Vorgänger unterscheidet.

Mit zehn Bildern pro Sekunde bei einer maximalen Bildfolge von 110 großen JPEG-Bildern (30 bei RAW-Dateien) ersetzt die neue Canon EOS-1D Mark III die EOS-1D Mark II N als die schnellste digitale Spiegelreflexkamera der Welt. Bei einer Auflösung von 10,1 Megapixeln sind dies Werte, die einen neuen Standard setzen. Zwei DIGIC-III-Prozessoren sind für die Schnelligkeit und die hohe Bildqualität der Kamera verantwortlich und bringen bei der EOS-Serie zum ersten Mal die 14-Bit-Bildverarbeitung ins Spiel.
Die EOS-1D Mark III wurde völlig neu konstruiert und enthält diverse neue Funktionen und Verbesserungen. Hierzu gehören ein 3,0-Zoll-LC-Display mit Live-View-Funktion, das EOS-Integrated-Cleaning-System, ein neues Autofokus-System mit 19 Kreuzsensoren und die Mehrfeld-Belichtungsmessung mit 63 Messfeldern. Der CMOS-Sensor in der APS-H-Größe (28,1 x 18,7 mm) ? dies entspricht einem Verlängerungsfaktor von 1,3 gegenüber klassischem Kleinbildformat ? ermöglicht standardmäßig einen ISO-Bereich von 100?3200 ISO. Dieser Bereich ist erweiterbar auf 50 und 6.400 ISO.
Die beiden DIGIC III-Prozessoren von Canon sollen für eine bislang unerreichte Geschwindigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Bildqualität sorgen. Die EOS-1D Mark III ist laut Canon nach nur 0,2 Sekunden aufnahmebereit, kann über 100 Megapixel Bilddaten pro Sekunde erfassen und verarbeiten, den Bildspeicher rasch wieder leeren und dann 110 JPEG-Bilder in Folge und voller Aufnahmefrequenz aufnehmen. Die Bilder werden nun nicht mehr mit einer Farbtiefe pro Kanal von 12 Bit, sondern mit 14 Bit Farbtiefe pro Farbkanal verarbeitet, was das 4fache an Farbinformation pro Farbe im Vergleich zum Vorgängermodell bedeutet.
Die CMOS-Sensoren der dritten Generation enthalten einen anderen Pixelaufbau, der zusammen mit der im Chip integrierten Rauschunterdrückungsschaltung für eine hohe Bildqualität bei ISO 3200 sorgen soll. Die Erweiterung auf 6400 ISO kann von Fotografen im Nachrichten- und Sportbereich genutzt werden, wenn die Verwendung eines Blitzes nicht erlaubt oder unerwünscht ist.
Canon hat das Autofokus-System der EOS-1D Mark III neu konstruiert. Statt nur einem mittigen Kreuzsensor aus insgesamt 45 AF-Messpunkten verfügt die EOS-1D Mark III nun über insgesamt 19 Kreuzsensoren. Der Autofokus-Bereich deckt einen großen Bereich ab, so dass Objekte, die sich nicht genau in der Mitte befinden, besser erfasst werden können. Mit weiteren 26 Autofokushilfsmesspunkten wird die AF-Schärfenachführung unterstützt, um auch ?nervöse“, bewegte Objekte exakt verfolgen und scharfstellen zu können.
Auf Wunsch von Profifotografen wurde eine AF-Taste auf der Rückseite der Kamera angebracht, damit die Autofokus-Funktion vom Benutzer je nach Bedarf aktiviert oder deaktiviert werden kann, während er durch den Sucher sieht. Der Sucher ist jetzt heller und zeigt ein größeres Bild. Das Belichtungsmesssystem der Kamera mit 63 Sektoren ermöglicht durch die  Zusammenarbeit mit den 19 Autofokus-Messfeldern eine verbesserte Belichtungssteuerung.
Das helle 3,0-Zoll-LCD-Display hat eine Auflösung von 230.000 Pixeln und sorgt für exakte Darstellung und Wiedergabe der Bilder. Die Live-View-Funktion ist neu in der EOS-Serie. Mit ihr kann das Bildmotiv in Echtzeit statt durch den optischen Sucher über das 3,0-Zoll-LCD-Display betrachtet werden. Dabei wird, nachdem der Rückschwingspiegel hochgeklappt und der Verschluss geöffnet wurde, das Bild direkt über den CMOS-Aufnahmesensor der EOS-1D Mark III erzeugt. Dies ist besonders beim Fotografieren in unbequemen Positionen, beispielsweise bei Reportagen oder aber bei der Arbeit im Studio, hilfreich. Die Live-View-Funktion wird auch von der Remote-Capture-Software zur computergesteuerten Auslösung unterstützt.
Das Menüsystem in der EOS-1D Mark III wurde vollständig umstrukturiert und an die Größe des LCD-Displays angepasst, um die Anwendung und Lesbarkeit der Menüs zu verbessern. Eine Auswahl von 57 benutzerdefinierten Funktionen mit 156 Einstellungen sollen eine komfortable, individuelle Anpassung der Kamera an die täglichen Arbeitsbedingungen gestatten. Mit der neuen Option ?My Menu“ (Mein Menü) können häufig verwendete Einstellungen in einem separaten Menü gespeichert und von hier bei Bedarf rasch wieder aufgerufen werden.
Die Einstellungen für die neuen Zubehörteile, das Blitzlicht Speedlite 580EX II und den Wireless File Transmitter WFT-E2, können direkt vom LC-Display gesteuert werden.
Die EOS-1D Mark III hält diverse praktische Verbesserungen für den Fotografen bereit. Die Lebensdauer der Verschlusseinheit wurde laut Canon um 50 Prozent auf 300.000 Zyklen verlängert. Die Kamera ist durch ein Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung mit einer staub- und feuchtigkeitsabweisenden Versiegelung geschützt. Das EOS-Integrated-Cleaning-System sorgt weiter für Sicherheit, indem die Gefahr von Staubpartikel auf den Sensoren minimiert und so manuelle Reinigungsmaßnahmen reduziert werden. Um eine Beschädigung aufgenommener Bilder zu vermeiden, werden eine Warnung auf dem LC-Display angezeigt und ein Signalton erzeugt, wenn die Speicherkartenklappe geöffnet wird, solange der Schreibvorgang für die Bilder noch nicht abgeschlossen ist. Als Schnittstellen stehen ein Videoausgang (für die Anzeige im NTSC- und im PAL-Format) sowie ein USB-2,0-Anschluss zur Verfügung.
Im Lieferumfang der EOS-1D Mark III ist ein umfassendes Softwarepaket enthalten, das die Arbeitsabläufe des Fotografen unterstützt. Dazu gehört Digital Photo Professional (DPP), ein Programm zur Umwandlung von RAW-Dateien, mit dem die RAW-Bildverarbeitung komplett gesteuert werden kann.
DPP kann bei RAW-Aufnahmen auf Kamerafunktionen wie beispielsweise den. Weißabgleich oder die Picture Styles zugreifen oder aber weitere Funktionen eröffnen, wie unter anderem die ?Dust Delete Data“-Funktion, die softwarebasierte Lösung zum Entfernen von Staub. Im Lieferumfang der Kamera sind außerdem EOS Utility, ImageBrowser/Zoom Browser und PhotoStitch enthalten.
Ab Mai gibt es das neue Flaggschiff im Handel. Kostenpunkt für das Profiwerkzeug: 4.307,59 Euro UVP inkl MwSt.
Weitere technische Details und Angaben zum verfügbaren Zubehör finden Sie auf den Internetseiten von Canon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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