Software

Gesichtserkennung erobert Handys

Forscher an der University of Manchester haben eine Software entwickelt, die eine Echtzeit-Gesichtsverfolgung auf Smartphones ermöglicht.

Forscher an der University of Manchester haben eine Software entwickelt, die eine Echtzeit-Gesichtsverfolgung auf Smartphones ermöglicht. Nach Angaben des Projektleiters Phil Tresarden nimmt die Front-Kamera eines entsprechend ausgestatteten Handys ein Video des Gesichts auf und verfolgt 22 Merkmale. Dies könne eine genauere Gesichtserkennung ermöglichen und habe großes Potenzial, neue Arten der Interaktion mit dem Handy zu ermöglichen.

Das Entwickler-Team hat seine Software auf einem Nokia-N900-Gerät demonstriert. Die Arbeit ist teil des EU-Projekts Mobile Biometry (MOBIO), das Gesichtserkennung auf Smartphones allgemein vorantreibt. Das schweizer Idiap Research Institute hat als Projektpartner auch eine etwas einfachere Lösung für das iPhone 4 umgesetzt.

Die Software aus Manchester verspricht eine noch nie dagewesene Leistungsfähigkeit. Laut Tresarden liefern existierende mobile Face-Tracker nur die ungefähre Größe und Position des Gesichts. Das neue System dagegen laufe in Echtzeit und könne beispielsweise Augen, Mund, Nase und Kieferlinie stets genau erfassen. Was die Anwendungen betrifft, geht es im Rahmen von MOBIO speziell um die biometrische Sicherung von Smartphones und darauf genutzten Diensten.

Denkbar ist beispielsweise, Mobile-Banking-Apps mittels Gesichtserkennung zu schützen oder den Zugriff auf soziale Netzwerke an das Antlitz des Nutzers zu koppeln. Freilich ist eine schnelle Gesichtsverfolgung auch für andere Anwendungen interessant. So wäre es möglich, in Augmented-Reality-Games virtuelle Objekte am Konterfei des Users auszurichten. Sofern das Team eine entsprechende Projektfinanzierung erhält, will man sich mit derartigen AR-Apps beschäftigen.

Mit der Tracking-Lösung aus Manchester sowie Idiaps Gesichtserkennung für das iPhone 4 kommt eine Technologie auf Smartphones, die auf leistungsfähigeren Hardware-Plattformen bereits in den Mainstream vordringt. So wird das Anfang November erscheinende Kinect für die Xbox 360 User durch ihrAntlitz identifizieren können. Bei PCs wiederum sind geeignete Webcams schon so verbreitet, dass Microsoft die Gesichtserkennung bei Windows 8 bereits standardmäßig als Login-Feature anbieten will.

Quelle: pressetext.deutschland, Thomas Pichler

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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