Technik

Digitale Schwarzweiß-Kamera

Leica präsentiert mit der M Monochrom eine 18-Megapixel-Kamera mit Schwarzweiß-Sensor im Kleinbildformat.

Das Messuchersystem von Leica bekommt Zuwachs durch eine Vollformatkamera, die sich an die wachsende Gemeinde von Schwarzweiß-Liebhabern richtet. Die Leica M Monochrom ist mit einem speziell für diese Anwendung entwickelten Sensor ausgestattet, der eine kompromisslose Schwarzweiß-Bildqualität liefern soll. Da er keine Farben unterscheiden kann, sondern mit jedem Pixel nur Helligkeitswerte erfasst, entstehen „echte“ Schwarz-Weiß-Bilder, die deutlich schärfer sind, als vergleichbare Aufnahmen einer Kamera mit Farbsensor.
Der Empfindlichkeitsbereich der Kamera reicht von ISO 320 bis ISO 10000. Die Belichtung erfolgt wahlweise per Zeitautomatik oder manuell. Bei Zeitautomatik ist die Verschlusszeit stufenlos von 32s bis 1/4000s wählbar, bei manueller Einstellung von 8s bis 1/4000s in halben Stufen, für Langzeitaufnahmen bis max. 240s. Serienaufnahmen bewältigt die M Monochrom mit einer Rate von 2 Bildern/s. Für die Kontrolle von Tonwerten steht ein Rohdatenhistogramm zur Verfügung, das die Rohdaten unverarbeitet und unverfälscht darstellt. In Verbindung mit der parametrierbaren Clippinganzeige können Belichtungen korrigiert beziehungsweise optimiert werden. Die Bilder der M Monochrom lassen sich per Knopfdruck mit den charakteristischen Tonungen analoger Schwarz-Weiß-Aufnahmen (Sepia, Kalt- oder Selen-Ton) versehen.

Das Magnesium-Gehäuse der M Monochrom mit mattschwarzer Oberfläche, einer weichen, griffigen Belederung und der verchromten Deckkappe ist betont funktional gestaltet und fügt sich in das schlichte, klassische Erscheinungsbild der Leica M-Serie ein. Lediglich eine Gravur auf dem schwarzen Zubehörschuh verrät den Produktnamen. Auf der Rückseite ist ein Farbdisplay mit 2,5 Zoll Diagonale und 230000 Bildpunkten angebracht. Die einfache Menüführung in Verbindung mit dem Monitor auf der Rückseite kommt mit nur wenigen Bedienelementen aus. Als Sucher kommt ein heller Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxenausgleich zum Einsatz. Der Schnitt- und Mischbild-Entfernungsmesser für die manuelle Fokussierung ist in der Mitte des Sucherbildes als helles Feld abgesetzt.
Leica liefert für die Bildverwaltung und Nachbearbeitung eine Lizenz der Software Photoshop Lightroom und eine Vollversion der Schwarz-Weiß-Software Silver Efex Pro 2 mit. Zudem können Käufer sich nach Registrierung auf der Leica Homepage die digitalen Bilder der Leica M Monochrom auf Baryt-Fotopapier belichten lassen und diese über einen eigenen Zugang bei dem Fotodienstleister Whitewall bestellen.
Gleichzeitig mit der M Monochrom hat Leica die Leica X2, ein verbessertes Nachfolgemodell der X1 mit einer von 12 auf 16 Megapixel gesetigerten Sensorauflösung vorgestellt. Die Leica M Monochrom ist einer schwarz verchromten Ausführung ab Ende Juli 2012 zum empfohlenen Verkaufspreis von 6800 Euro erhältlich. Die X2 soll 1750 Euro kosten.
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Leica-AG.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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