Technik

Speicherkarten – Augen auf beim Kartenkauf

Das Angebot an Speicherkarten ist in den letzten Jahren überschaubarer geworden. Dennoch ist es nicht leicht, für die eigenen Anforderungen die richtige Wahl zu treffen.

Die anfängliche Vielfalt der Speicherkartenformate hat sich in den vergangenen Jahren reduziert. Praktisch sind nur noch die beiden Formate „Secure Digital“ und „Compact Flash“ sowie ihre Ableger übrig geblieben. Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung waren die Verbraucher, die nicht für jedes mobile Gerät ein anderes Speichermedium wollten. Dennoch ist die Wahl des richtigen Speichermediums nicht einfacher geworden. Die Frage nach der benötigten Leistungsklasse hinsichtlich Transferraten, Kapazitäten und Datensicherheit fordert vom Verbraucher genaue Kenntnisse über die Anforderungen von Geräten und Anwendungen. Auch, wenn der Preis keine Rolle spielen würde, ist das teuerste Medium nicht immer auch das beste. So bringen die neuen, superschnellen Speicherkarten, sofern sie überhaupt mit den älteren Geräten kompatibel sind, dem Anwender keinerlei Vorteile, da beispielsweise der Kartenslot in der Kamera nicht für diese Transferraten ausgelegt ist. Umgekehrt kann eine moderne Kamera mit bester Videoqualität und superschnellen Bildfolgezeiten zur lahmen Ente werden, wenn die falsche Speicherkarte verwendet wird. Wer also die Möglichkeiten seiner neuen Kamera voll ausschöpfen möchte, der sollte sich auch über die optimale Speicherkarte schlau machen. 
Qualitätsmerkmale
Geschwindigkeit, Kapazität und Robustheit sind wesentliche Qualitätsmerkmale für Speicherkarten. Schnelle Transferraten, hohe Kapazitäten und Stabilität gegen Umwelteinflüsse für optimale Datensicherheit, das sind wichtige Anforderungen, die an das Speichermedium für moderne Kameras der Premiumklasse gestellt werden müssen. Das gilt für Karten im SD-Format ebenso wie für die CF-Modelle. Von der Geschwindigkeit der Schreib- und Lesezeiten hängt es nicht nur ab, ob die Serienbildgeschwindigkeit der Kamera eingehalten werden kann, sondern sie hat auch Einfluss darauf, wie viele Aufnahmen mit der kürzesten Frequenz in Folge aufgezeichnet werden können. So schnell die Kameraprozessoren auch arbeiten, so groß auch der Zwischenspeicher der Kamera sein mag, die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten bilden den Flaschenhals, durch den die Daten letztendlich hindurch müssen. Fotografen sollten sich daher genau darüber informieren, welche Geschwindigkeitsklasse ihre Kamera bedienen kann. So holt er nicht nur die optimale Leistung aus seiner Kamera heraus, sondern zahlt auch nicht für eine Leistung, die er gar nicht benötigt.
Aber Lese- und Schreibgeschwindigkeiten spielen nicht nur für die kamerainterne Bildverarbeitung eine Rolle, auch bei der Datenübertragung zum Computer können schnelle Karten dem Fotografen viel Zeit sparen. So macht es schon was aus, ob der Bildtransfer eine halbe Stunde oder nur zehn Minuten dauert.
Kapazität
Die optimale Speichergröße der verwendeten Speicherkarte richtet sich danach, welche Auflösungen eine Kamera erfasst und welche Dateigrößen daraus resultieren. Wird obendrein auch noch in höchster Qualität gefilmt, so steigen die Anforderungen an den Speicherplatz. Heute gibt es Speicherkarten mit Kapazitäten von 64 und gar 128 GB. Das ist so viel, wie sie vor nur wenigen Jahren die in Notebooks verbauten Festplatten geboten haben. Dennoch ist die größte Kapazität nicht für jeden optimal. Manchen Fotografen ist das Risiko, „alles auf eine Karte zu setzen“, sprich zu speichern, einfach zu groß. Sie neigen zu einer Risikoverteilung. Sollte die Karte beschädigt werden oder verloren gehen, so ist ein geringer Verlust eher zu verschmerzen, als der Verlust aller Daten.
Einen anderen Grund, warum eine geringere Kapazität ausreichen kann, liefern die neuen Kameras mit WiFi-Funktionalität. Sie können beispielsweise bei Erreichen einer bestimmten Datenmenge, alle bis dahin gemachten Aufnahmen kabellos ins Netz übertragen. Das gilt nicht nur für die Datenspeicherung auf den entsprechenden Community-Servern im Internet, sondern beispielsweise auch für die zuhause aufgenommenen Partybilder, die sich direkt aus der Kamera ins heimische Netzwerk einspeisen und sich gleichzeitig automatisch auf dem Fernseher abspielen lassen.
Robustheit
Ein immer mehr an Bedeutung gewinnendes Thema ist die Datensicherheit. Speicherkarten sind sehr zuverlässige Datenträger. Doch manche extremen Umweltbedingungen erfordern zusätzlichen Schutz. Fast alle Hersteller von Speicherkarten bieten speziell gegen Stoß, Druck, Staub und Feuchtigkeit versiegelte Speicherkarten. Für extreme Outdoor-Aktivitäten, für die Verwendung in Action Cams am Auto oder Motorrad, am Skate-Board, beim Skifahren, Windsurfen oder Fallschirmspringen können Karten, die auch solche Extremsituationen unbeschadet überstehen, für Fotos von einmaligen Erlebnissen die nötige Sicherheit garantieren.
Ob eine Kamera nun CF- oder SD-Speicherkarten oder ihre Ableger microSD beziehungsweise QXD verwendet, wird zukünftig weniger entscheidend sein als die Frage nach den optimalen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, der benötigten Kapazität und der für den Einsatzzweck ausreichenden Robustheit.
Quelle: prophoto-online.de

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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