Warum RAW-Aufnahmen zur Schärfebeurteilung nicht ausreichen
Wer üblicherweise nur im Raw-Modus fotografiert, sollte bei manuell fokussierten Aufnahmen zusätzlich im JPEG-Format mit hoher Auflösung speichern. Für eine Schärfebeurteilung sind im Raw eingebettete Vorschaubilder mit Auflösungen von 1920×1280 Pixeln oder kleiner nicht brauchbar. Sie vermitteln einen Schärfeeindruck, der sich bei einer Entwicklung im Raw-Konverter nicht bestätigt. Nützlich ist auch ein schneller Viewer zur Vorabauswahl.
Anfangs bringt man beim manuellen Fokussieren möglicherweise mehr unscharfen Ausschuss nach hause als gewohnt. Was auf dem Kameradisplay scharf scheint, kann auf dem PC-Monitor nicht immer bestehen. Zu Aufnahmen, die im RAW-Format gespeichert werden, erzeugt eine Kamera zusätzliche JPG-Bilder als Vorschau für Kamera-Display und PC-Monitor. Ihre Größe variiert je nach Hersteller und in den meisten Fällen zeigt sich, dass RAW-Aufnahmen zur Schärfebeurteilung auf einem großen Bildschirm nicht ausreichen. Wer den Adobe-DNG-Konverter nutzt, kann die Auflösung der eingebetteten Vorschaubilder anpassen.
Ein schneller Viewer ist nützlich
Um bei der Durchsicht am Computer seine „Keeper“ zu finden – Bilder, die getreu dem Aschenputtel-Motto ins Töpfchen kommen – ist Lightroom nicht das Mittel der Wahl. Import und Generieren großer 1:1 Vorschaubilder dauern lange und außerdem schleppt man auch alle unbrauchbaren Bilder durch diesen zeitintensiven Prozess.
Der FastRawViewer bietet für 20 Euro die Möglichkeit, Raw-Dateien direkt zu begutachten. Die Anzeige erfolgt blitzschnell, doch die Beurteilung der Schärfe erfordert im Vergleich zu JPEGs mehr Erfahrung – die zunächst erworben werden will. Eine zweistufige Schärfe-Funktion der Bildschirmdarstellung will dabei unterstützen. Ebenso wie eine Ansicht, die ähnlich zum Fokuspeaking im elektronischen Sucher spiegelloser Systemkameras Schärfeverläufe anzeigt. Über seinen Eindruck der Version 2.0 berichtete Olaf Giermann hier.
Exif-Daten manueller Aufnahmen ergänzen
Die meisten manuellen Objektive – egal ob neu oder alt – haben keine elektrische Verbindung zur Kamera. Daher übertragen sie auch keine Informationen. Doch die von der Kamera einer Aufnahme gespeicherten Exif-Daten lassen sich mit wenigen Schritten ergänzen. Die vorgestellten Viewer unterstützen dabei. Bereits der Objektivname reicht aus, um Aufnahmen in Lightroom zu selektieren.
Einige Kameras erlauben das Hinterlegen von Brennweiten für manuelle Objektive. Beispielsweise die Fuji-X-Serie, viele Nikon Spiegelreflexkameras, alle Nikon Z-Modelle und neuere Olympus OM D-Modelle. Für das Ergänzen von Exif-Daten stehen verschiedene kostenlose Tools zu Verfügung. Sind nur wenige manuelle Linsen vorhanden, beschreibt dieser Beitrag einen Weg in drei einfachen Schritten.
Zitat: „sollte bei manuell fokussierten Aufnahmen zusätzlich im JPEG-Format mit hoher Auflösung speichern. Für eine Schärfebeurteilung sind im Raw eingebettete Vorschaubilder mit Auflösungen von 1920×1280 Pixeln oder kleiner nicht brauchbar. “
Ja, die Zwergenbilder taugen nicht. Aber: wo kommen die vor?
Ich hab vor einiger Zeit mal die RAW-Formate aller relevanten Hersteller angeguckt (https://www.bilddateien.de/blog/2020-03-03-dateigroessen-canon-pentax-olympus-fuji-panasonic-vs-adobe-dng.html und die beiden Teile davor) und außer Sony und Panasonic verwenden alle Hersteller eingebettete große JPGs. Seit der A1 hat offenbar auch Sony kapiert, daß „man das so macht“.
Auch Fuji bettet übrigens keine hochauflösenden JPEGs ein. Manche kritisieren das, aber ich finde es richtig, denn wenn ich neben der Raw-Datei noch ein separates JPEG speichere, kann ich mit diesem erstens etwas anfangen – ich habe schon mal ein fertig entwickeltes Bild, das ich jemandem schicken kann –, und ich kann es zweitens auch später wieder löschen, wenn ich es nur als Vorschaubild gebraucht hatte. Ein eingebettetes hochaufgelöstes Vorschau-JPEG belegt genauso viel Platz, aber man wird es nicht so einfach wieder los, und man kann auch über die Vorschaufunktion hinaus wenig damit anfangen.
Danke für nützlichen Hinweise und Anregungen.
Doch der Mensch ist ein Gewohnheitstier!
Ich arbeite seit Jahrzehnten für den täglichen Bedarf wegen der schnellen Handhabbarkeit mit Irfan View und frage mich, ob bei der dargestellten Komplexität der Materie die Vertiefung in die bei Ihnen angesprochenen Programme sinnvoll ist, wenn sie doch nicht in der Lage sind mit schnellen Schritten das volle Potenzial für Bildschärfe auszuschöpfen? Was ist da eigentlich der Hintergrund?
Zudem nutzt man bei der Bildanalyse doch noch parallel andere Eigenschaften und Inhalte von Programmen, die schnell von der Hand gehen müssen und Irfan bietet dabei auch bei der Georeferenzierung und anderen Funktionen schon seit Jahren gute, wenn auch nicht perfekte Verknüpfung mit Karten- und Satellitenprogrammen. Nicht umsonst ist es in Hochschulkreisen daher weit verbreitet.
Bei Letzterem suche ich noch ein Programm, das neben Aufnahmerichtung auch Seriendarstellung und Objektivwinkel beherrscht. Kann das eines Ihrer angesprochenen Programme perfekter, auch wenn letztere Information das inzwischen weit verbreitete hirnrissige Idiotenverfahren der Kamera-Smartphonkoppelung gar nicht anbietet und solche Entwicklungen und Nachfragen behindert. Unter den wenigen Sachkennen dieser Materie wird diese Lösung unter dem Namen „Auspuffantennennotlösung“ verhohnepiepelt.
Sie wurde von Sony als übler, bei einem solchen Konzern kaum anzunehmenden fachlich undurchdachter, aber die dumme Masse faszinierender Marketingtrick vor einigen Jahren eingeführt und ist heute trotz der hohen Fehleranfälligkeit als Geo-Datenfriedhoferzeuger, inzwischen bei allen Kameraherstellern außer Pentax weit verbreitet. Bei Sony, Panasonic, Leica und Fujifilm noch zudem mit Bereitstellung amputierter, d.h. unvollständiger Positionsdaten und nicht nur dem Fehlen der Richtungsangabe, ohne dass es bisher m.K.n. einen Massenaufschrei unter den Fotografen, viel weniger auch nur einer einzigen Reklamation seitens der Fotojournalisten gegeben hätte. Informierte Fotografen vor allem mit Interesse an GIS Verarbeitungsambitionen nutzen daher GPS/GNSS-Aufsteckmodule mit fester Verbindung zur Kamera incl. Kompassfunktion oder intern mit GNSS + Kompass ausgestattete Kameras, wie auch ich sie seit Generationen einsetze und versuche diese Daten elegant und zeitsparend in GIS und Kartenmaterial möglichst korrekt (erreicht inzwischen cm-Genauigkeit) zu übertragen.
Ist Ihnen bei Betrachtung der Bilder in Google Earth bei bekannten Regionen noch nie die häufig katastrophale Ortszuordnung sauer aufgestoßen? Schauen Sie sich doch mal das Colca-Tal als tiefste Talschlucht unserer Erde mit einzigartigen Pleistozän- und Kulturterrasen nebst benachbarten Vulkanen und Gletschern in Peru an, wo massenhaft dieselben Fotomotive an verschiedenen Lokalitäten auftauchen. Eindeutige Fehler deren Detektion nicht einmal Ortskenntnis bedarf. Abgesehen von mangelndem geographischen Instinkt vieler Fotografen bei der Verortung ihrer Fotos in solchen Medien sind daran sicherlich auch solche skrupellosen Machenschaften einiger Kamerahersteller mitschuldig. Google protzt mit der Fülle dieser (auch miserabel orientierten) Fotos und behindert offensichtlich die Löschung der Fehlerhaften; denn Profit geht über Anstand.
Helfen Sie mit, solche Missetaten auch in Ihrem Bereich auzurotten indem Sie diese Unsitte deutlich ansprechen!
Kann man mit den Kommentaren auch Fotos hochladen oder gibt es eine EP Adresse mit der man Ihnen diese als Anhang zum Hochladen zukommen lassen kann?
Das Hochladen von Fotos ist hier nicht vorgesehen.
Ich schalte sogar generell und absichtlich die Verortung und damit die eingebrannten Geodaten in den Bildern aus, ende. Ich brauche das aber auch nicht, weil ich nicht in der Welt umhergehe , sondern nur im Wohnort, etwas anderes kann ich mir gar nicht leisten.