Pancolar 50/1.8 Modding
Das Zeiss Pancolar mit den Typbezeichnungen „auto 50/1.8 MC“ oder „electric 50/1.8 MC“ bietet sich zum Modding an. Mögliche Effekte reichen von bizarr bis zart und die Handhabung ist vergleichsweise einfach. Da nur eine Linse gedreht werden kann, ist der Umbau unkompliziert. Doch das hat auch schon für kleine Skandale gesorgt.
Das Pancolar gehörte zu den besten Objektiven seiner Zeit, vielleicht war es auch eine der letzten herausragenden Konstruktionen im DDR-Objektivbau. Im Gegensatz zum Pentacon 29/2.8, über dessen Modding-Fähigkeiten und Bildwirkung hier berichtet wurde, ist das Pancolar 50/1.8 deutlich teurer. Mit etwas Umsicht ist der Umbau ohne unerwünschte Nebenwirkungen machbar und jederzeit reversibel.
Handgreiflich werden
Am Pancolar 50/1.8 MC lässt sich der hintere Linsenblock in Unendlich-Stellung oft mit der bloßen Hand herausschrauben. Ansonsten helfen Objektiv-Schlüssel oder ein kleiner Schraubendreher. Anschließend den Schraubring der inneren Linse lösen, das gläserne Etwas entnehmen und umgedreht wieder einsetzen: Was vorher ins Objektiv und nach vorne zeigte, zeigt jetzt in die entgegengesetzte Richtung. Mit dem Einschrauben des hinteren Linsenblocks ist das Modding abgeschlossen.
Zensur-Skandal
Konservative Gemüter verachten das vorsätzliche Verbasteln funktionierender Objektive. Der Besitzer eines bekannten deutschsprachigen Forums drohte, einen derartigen Thread mit „Anleitungen zur Zerstörung von Objektiven“ zu schließen. Nach zwei markigen Kommentaren als unmittelbare Reaktion auf die angedrohte Zensur finden sich keine weiteren Einträge. Der Thread ist seit 2014 tot.