Pentacon 29/2.8 Modding
Eigenhändige Modifikationen dieser Optiken sind nicht besonders schwierig und ermöglichen spannende fotografische Experimente. Im einfachsten Fall wird eine Linse ausgebaut und umgedreht wieder montiert: Was vorher nach außen zeigte, zeigt jetzt in die andere Richtung. Besonders einfach gelingt das mit dem Pentacon 29/2.8.
Mauerblümchen
Das Pentacon 29/2.8 wurde im DDR-Design der 70er Jahre in großer Stückzahl produziert und war günstig zu haben. Trotz seiner für damalige Verhältnisse aufwendig wirkenden Konstruktion mit sieben Linsen in sieben Gruppen (7/7), hat dieses Weitwinkelobjektiv keinen besonders guten Ruf. Doch fürs Modding eignet sich diese Optik ausgezeichnet. Einerseits ist es leicht zu modifizieren und wartet trotz gedrehter Frontlinse mit passabler zentraler Schärfe und gutem Kontrast auf. Andererseits ergeben 29 Millimeter Brennweite selbst am MFT-Sensor einen Bildwinkel, der noch fast einer Normalbrennweite entspricht und viele Einsatzmöglichkeiten bietet.
Frontlinse ausbauen und drehen
Die Vorderlinse wird von einem unscheinbaren, schmalen Schraubring gehalten. Mit Vorsicht und Feingefühl reicht zum Lösen ein Schraubendreher, der in die Nuten des Rings passt. Ein verstellbarer Objektiv-Schlüssel muss nicht viel mehr als zehn Euro kosten. Anschließend wird die Frontlinse entnommen und umgedreht eingelegt. Abschließend wird der Ring aufgelegt, vorsichtig mit den Fingern eingedreht und sanft mit dem Werkzeug der Wahl festgezogen.