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Themensuche in DOCMA

Demnächst sind es 100 DOCMA-Ausgaben, die in den 20 Jahren seit 2002 erschienen sind. Damit steht Besitzern dieser Hefte (oder der entsprechenden PDFs auf DVD) ein gewaltiger Wissensschatz zur Verfügung. Jedenfalls im Prinzip. Denn man muss das, was einen aktuell interessiert, erst einmal finden. Wie man diese Themensuche in DOCMA angeht, ist also eine wichtige Frage.

Themensuche in DOCMA
Ist die Themensuche nach DOCMA-Tutorials mit einer gedruckten Stichwörterliste völlig überholt? (Grafik: Doc Baumann)

Ich habe die Anzahl der Seiten nicht gezählt – aber schätzungsweise dürften es rund 8000 sein, die sich in den bisherigen DOCMA-Ausgaben als Tutorials, Premium-Workshops, Quick-Tipps oder Beantwortungen von Leserfragen mit speziellen Themen digitaler Bildbearbeitung befassen. 8000 Seiten ist eine ganze Menge. Stellen Sie sich ein Kochbuch mit diesem Umfang vor – lauter einzelne Rezepte, aber keine klare Aufteilung nach Kapiteln, kein Inhalts- oder Stichwortverzeichnis. Natürlich könnten Sie sich zu einer Überraschungsspeise inspirieren lassen, indem Sie eine beliebige Seite aufschlagen und das kochen oder backen, worauf Sie da zufällig gestoßen sind. Aber wenn Sie ganz gezielt wissen wollen, wie man einen schmackhaften Käsekuchen hinkriegt, wäre es schon ganz hilfreich, wenn man genau dieses Rezept schnell findet. Aber wie?

Der Stapel der DOCMA-Hefte ist inzwischen so dick wie zwölf Bände der Encyclopedia Britannica. Und wo wir gerade schon bei Lexika sind: Eines der umfangreichsten deutschsprachigen dürfte Paulys „Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft“ sein. 1893 begonnen, 1970 beendet, insgesamt 83 Bände, nach einer Bearbeitungszeit von 78 Jahren (ganz so weit sind wir bei DOCMA noch nicht). Klar, dass in dieser Zeit einiges zusammenkommt, das ergänzt und erweitert werden muss. Anhänge, Ergänzungsbände … am Ende weiß niemand mehr, wo man einen bestimmten Begriff suchen soll, weil der Eintrag überall versteckt sein könnte. Da wäre geradezu ein Meta-Lexikon notwendig, um etwas in den Bänden der Enzyklopädie zu finden. Tatsächlich erschien ein solches Lexikon 1997, und es hat selbst 1158 Seiten.

Womit wir nach einem kleinen Schlenker von 130 Jahren wieder bei der Themensuche in DOCMA wären. Eine übergreifende Systematik darf man in einem Magazin nicht erwarten. Jedes Heft stellt eine abgeschlossene Einheit dar und will aktuelle und grundlegende Fragen beantworten und Lösungen vorstellen. Aber wenn man diesen Stapel im Regal liegen hat und gerade ein eigenes Projekt realisieren möchte, dessen Umsetzung daran scheitert, dass einem keine elegante Vorgehensweise für dies oder jedes einfällt, helfen einem auch 97 sorgsam aufbewahrte Hefte zunächst nicht weiter.

Das Gute an unseren Tutorials ist ja, dass die dort beschriebenen Problemlösungen nur in ganz wenigen Fällen veralten (weil es neue Programmfunktionen gibt, die das automatisch hinkriegen). So kann ein Tutorial von 2004 auch mit der aktuellen Photoshop-Version noch hilfreich eingesetzt werden. Hatten die nicht irgendwann mal was darüber im Heft gehabt? So um 2007 herum, wenn ich mich recht erinnere? So kommt man kaum weiter. Besitzerinnen der DVD könnten immerhin eine PDF-Stichwortsuche starten – aber die Suche nach einem Thema wie „Ebenen“ dürfte ein paar Tausend Treffer erbringen. Auch nicht gerade praxisgerecht.

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Für eine Themensuche braucht man ja nicht das ganze Heft. In den allermeisten Fällen reicht das Inhaltsverzeichnis. Manchmal erinnert man sich auch noch daran, was damals auf der Titelseite abgebildet war. Und genau so etwas gibt es. Ein 394-Seiten-PDF aller bisher erschienenen Inhaltsverzeichnisse und Titelseiten. Und damit das Inhaltsverzeichnis immer schön übersichtlich auf einer Doppelseite dargestellt werden kann, haben wir auch noch die Editorials mit dazugenommen. Vier Seiten also pro Ausgabe, insgesamt 194 Seiten Inhaltsverzeichnisse. Mit der PDF-Suchfunktion geht das nun ruckzuck. Gratis herunterladen können Sie die Datei unter diesem Link. Sie wird mit dem Erscheinen jeder neuen Ausgabe aktualisiert.

Andere Kollegen verwenden einfach die Google-Suche und geben dort „Stichwort + DOCMA“ ein; das ist erstaunlich ergiebig. Ich bin mit beidem dennoch unzufrieden und finde entweder weit mehr, als ich gesucht habe, oder genau das, was ich im Kopf hatte, nicht.

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Warum erzähle ich Ihnen das alles? Nun, nicht nur deswegen, weil viele von Ihnen diese Möglichkeit der Themensuche in DOCMA vielleicht noch nicht kennen. Und auch nicht (nur), um mir – oder uns – das Leben etwas leichter zu machen, weil es dann vielleicht weniger Anfragen gibt, etwa der Art: „Ihr hattet doch mal vor zwölf oder 15 Jahren mal so ein Tutorial im Heft, da ging es irgendwie um … war aber vielleicht auch ein paar Jahre später.“

Ich selbst bin, auch nach inzwischen rund 40 Jahre digitaler Bildbearbeitung am Computer, noch immer ein eher papierverhafteter Mensch. Trotz gewisser Vorzüge, die ich nicht leugnen will, käme ich nie auf die Idee, einen längeren Text am Monitor zu lesen, und auch ein E-Book-Reader käme mir nicht ins Haus (schon wegen der hässlichen Typographie). Die Tageszeitung will ich auf dem Frühstückstisch ausbreiten. Sie ahnen, worauf das hinausläuft? Ich würde mir als Leser, ganz altertümlich, ein gedrucktes Stichwortverzeichnis für die Themensuche in DOCMA wünschen. Nicht immer, aber oft. Und was würde sich da als Anlass besser anbieten als das Erscheinen von DOCMA Nummer 100 Anfang nächsten Jahres? Zugegeben, mit Ausgabe 101 wäre das schon wieder unvollständig, und es würde auch ziemlich viel Arbeit machen, ein solches Verzeichnis zusammenzustellen.

„Braucht kein Mensch!“, argumentieren meine weniger altmodisch gesinnten Redaktionskollegen. Mit dem PDF gehe die Suche ohnehin viel schneller.

Nun sind Sie dran. Was meinen Sie dazu? Wie gehen Sie in solchen Fällen vor und was würde Ihnen bei der Themensuche weiterhelfen? Das PDF? Eine Google-Suche nach „DOCMA + Stichwort“? Ein gedrucktes Stichwortverzeichnis? Ein gutes Gedächtnis?

Lassen Sie uns wissen, wie Sie das sehen. Und vielleicht ist ja sogar jemand dabei, der oder die dies hier gerade liest und meint: Ich kenne mich mit der Software so gut aus – ich hätte große Lust, ein solches Verzeichnis zusammenzustellen. Es müssen ja nicht 1158 Seiten werden wie beim Register der guten alten Realencyclopädie.

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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2 Kommentare

  1. Dieses Problem habe ich vor Jahren mit einer Mindmaps – nach Themen gegliedert – zu lösen versucht und Ausgabe für Ausgabe gepflegt. Irgendwann habe ich damit dann aufgehört. Als mein Platz in den Regalen dann nicht mehr reichte, habe ich begonnen, alte Jahrgänge schweren Herzens zu entsorgen. Inzwischen hebe ich nur noch die letzten zwei Jahrgänge auf.
    Mir würde eine Datenbank oder ein PDF helfen. Da sich das Verzeichnis mit jeder Ausgabe ändert, wäre eine gedruckte Liste nicht sinnvoll.

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